Eine Frequenzweiche ist ganz einfach ausgedrückt ein Frequenzabhängiger Widerstand welcher üblicherweise
in Reihe zur Last (Lautsprecherchassis) geschaltet wird.
Im Prinzip teilt die Weiche den einzelnen Chassis Ihre Arbeitsbereiche zu uns sorgt dafür das diese
möglichst klar definiert sind.
Jedes Chassis hat negative Eigenschaften welche mit der Weiche unterdrückt werden müssen.
Klingt trivial, ist es aber leider nicht.
Ein grundsätzliches Problem ist der reale Impedanzverlauf des Chassis, welcher von Onlinerechnern nicht berücksichtigt wird.
Auch Tabellen für Weichenteile in sogenannten Fachbüchern gehen von einer konstanten Impedanz aus.
Das ist absolut praxisfremd, wie ein Blick auf die Messung des Tang Band W4-655 zeigt.


Die Herstellermessung zeigt einen recht linearen Verlauf der Schalldruckkurve (dunkelrote Kurve) zwischen 200 und 10000 Hz.
Der Lautsprecher ist also offensichtlich ein sehr guter Mitteltöner und auch als kleiner Bass geeignet.
Wenn wir uns aber dem Impedanzverlauf ansehen, (hellrote Kurve) wird schnell klar warum die Weiche nicht mit der angegeben
Impedanz von 8 Ohm laut Datenblatt mal eben geschätzt werden kann.
Die tatsächliche Impedanz steigt bei der Eigenresonanz von 67 Hz auf knapp 125 Ohm.
Oberhalb der Eigenresonanz fällt die Impedanz wieder auf ca. 7,5 Ohm bei 350 Hz.
Danach steigt die Impedanz auf rund 41 Ohm bei 20 kHz.
Zwischen 1,5 und 2,0 kHz ist eine kleine Überhöhung in der Impedanzkurve sichtbar.
Diese wird von einer Eigenresonanz im Material der Sicke verursacht und ist bei vielen Lautsprechern dieser Baugröße mit Gummisicke zu beobachten.
Wenn dieses Chassis in einer 2 Wege Box als Tieftöner verwendet werden soll, muss zumindest der Anstieg oberhalb von 1000 Hz ausgeglichen werden.

In den folgenden Beiträgen stelle ich kurz die grundlegenden Schaltungen vor:

Spannungsteiler

passiver Hochpass

passiver Tiefpass

passiver bandpass

Impedanzlinearisierung

passiver Saugkreis

passiver Sperrkreis