Ein Saugkreis kann zur Pegelabsenkung in einem definiertem Frequenzbereich, oder zur Impedanzlinearisierung eingesetzt werden.
Das ganze ist ein Frequenzabhängiger Parallelwiderstand für das Chassis.

Als Testobjekt wird wieder der Dayton RS 125-8 genommen.
Versuchsweise soll hier die Überhöhung zwischen 1500 und 4000 Hz geglättet werden.
Die Ausgangslage ist wie folgt:

Die notwendige Schaltung wäre so aufzubauen:

Und das kommt dabei heraus:

Im Schalldruckverlauf ist gar nichts passiert, dafür ist die Impedanz oberhalb von 2000 Hz bis auf 3 Ohm abgesunken.
Fazit: Keine Wirkung aber gefährlich für den Verstärker.
Der Grund hierfür ist ganz trivial, und wer den Artikel über Spannungsteiler schon gelesen hat ahnt worum es geht.
Der Saugkreis ist ein Frequenzabhängiger Widerstand und liegt parallel zum Chassis.
Wenn das funktionieren soll muss noch ein Vorwiderstand in Reihe davor eingebaut werden.
Dieser bildet mit dem Saugkreis einen Spannungsteiler welcher erst die gewünschte Wirkung erzeugt.
An diesem Widerstand fällt dann die restliche Spannung ab welche nicht am Lautsprecher wirksam werden soll.
Schaltung:

Und das Ergebnis:

Der Impedanzverlauf ist logischerweise insgesamt um 1 Ohm angestiegen, dafür ist der Bereich von 2000 bis 4000 Hz
im Schalldruck um ca. 2 dB gesunken.
Wir liegen jetzt wieder oberhalb der Vorgaben an einen 4 Ohm Lautsprecher und die gewünschte Filterwirkung ist ebenfalls erreicht.
Sofern dieses Chassis als Mitteltöner eingesetzt werden soll, bietet sich folgende Lösung an.
Als Tiefpass muss dann ohnehin eine Spule vor das Chassis, der Drahtwiderstand fungiert dann als Vorwiderstand für den Saugkreis.
In diesem Falle wäre es nutzlos eine extrem niederohmige Spule einzusetzen.
Dann müsste der Vorwiderstand wieder separat ergänzt werden was in der Summe zu unnötig teuren Bauteilen führt.
Daher ist es auch in der Regel nicht sinnvoll in fertig abgestimmten Weichen einfach alle Spulen durch solche mit
dickerem Draht auszutauschen.
Oft führt dies zu einer Verschlechterung der Abstimmung.